Radioprogramm: Für alte Leute
Sendung: Alte Geschichten die wir glauben wollen
Interviewerin: Ressortleiterin Märchen
Der heutige Gast: Schneewittchens Stiefmutter
Interviewerin: Ich begrüße sie recht herzlich zu unserem Interviewtermin, der nun doch
noch nach so vielen Jahren zustande gekommen ist.
Sie waren sehr lange und sehr schwer an den Füßen verletzt, wollen Sie
unseren Hörern berichten, wie es zu ihren schweren Verletzungen ihrer
Füße kam?
Sch. St.: Ich begrüße Sie auch und freue mich auf ein Gespräch mit Ihnen. Die
Verletzungen an meinen Füßen sind ja nun verheilt und die Füße auch
wieder fast so schön wie vorher, was ich der innovativen Chirurgie zu
verdanken habe. Also ist dies auch kein Thema mehr für mich, da meine
Äußere Unversehrtheit fast wieder zu 150% hergestellt ist.
Interviewerin: Sie wollen also nicht berichten, wie es zu den dramatischen Verletzungen
kam?
Sch. St.: Eigentlich handelt es sich ja um ein Missverständnis auf der Hochzeit
meiner Stieftochter Schneewittchen, aber das ist nicht weiter von
Interesse.
Interviewerin: Als Sie vor langer Zeit an den Königshof kamen, waren Sie als die
schönste Frau der Welt bekannt. Was für ein Verhältnis hatten Sie zu ihrer
bildhübschen und liebenswerten Stieftochter.
Sch. St.: Ich war meiner Stieftochter immer sehr zugetan und habe ihr sehr viele
Freiheiten gelassen. So durfte sie mit dem Jäger jederzeit unbegleitet auf
die Jagd gehen. Dabei kam es leider zu dem traurigen Vorfall, dann ja alle
kennen. Sie kehrte nicht mehr zurück.
Wenn sie mich fragen, dann hat sie den armen Jäger schamlos
hintergangen der arme Mann war untröstlich.
Mittlerweile wissen wir ja auch, das meine Stieftochter ein sehr
zweifelhaftes Leben mit 7 Männern geführt hat. Ich will nicht urteilen, aber
ganz einwandfrei war das moralisch nicht.
Aber nun ist es ja beendet dieses unsolide Leben und soll nun auch kein
Thema dieses Interviews mehr sein.
Wissen Sie, ich habe viel bessere Themen
Interviewerin: Eine Frage hätte ich aber doch noch zu dem Vorfall mit dem Kamm, der
zu einem kurzen aber lebensbedrohlichen Zustand für Schneewittchen
geführt hat.
Sch. St.: Also das wurde völlig falsch in den Medien dargestellt.
Ich, als schöne und auf das Äußere wert legende Person habe meiner
Stieftochter in der Phase, also als sie mit 7 Männern zusammenlebte
lange Wege auf mich genommen um dafür zu sorgen, das Sie in einem
gepflegte Zustand durch diese Zeit geht, ebenso lief es auch mit dem
Gürtel. Was mit den Gegenständen passiert ist, wie es zu den
tot ähnlichen Zuständen kam, ich weiß es nicht. Vielleicht war auch das
Leben mit 7 Männern einfach zu viel für die doch noch nicht ganz
erwachsene Frau einfach zu viel.
Interviewerin: Woher wussten Sie denn wo Schneewittchen wohnt?
Sch. St.: Also wenn man mal in Ruhe in sich geht und in sich geht und sich fragt,
dann bekommt man auch eine Antwort, ob sie einem passt oder auch
nicht.
Interviewerin: Und mit dem Apfel, wie kam es dazu dass ihre Stieftochter einen
vergifteten Apfel, der ihr fast das Leben gekostet hat ...
Sch. St.: Ich weiß schon, was Sie fragen wollen, aber ich kann es mir überhaupt
nicht erklären. Sehen Sie ich habe ja auch von dem Apfel gegessen und
ich hatte nichts, wirklich gar nichts.
Interviewerin: Kommen wir zu ihrer Schönheit, auf die sie immer so stolz waren, die sie
ihr Leben lang gepflegt haben und die trotz ihres hohen Alters noch
sehenswert ist. Haben Sie einen Tipp für unsere Hörerinnen. Also wie
kann man über so lange Zeit eine Schönheit erhalten?
Sch. St.: Es muß das höchste Ziel sein, die Schönste zu sein. Aber es ist auch nicht
verkehrt zu schauen, wie andere und jüngere Frauen ihre Schönheit...
Interviewerin: Leider sind wir am Ende unserer Sendezeit angekommen.
Ich bedanke mich bei meiner heutigen Interviewpartnerin Stiefmutter von
Schneewittchen für das Gespräch.
Als Gesprächspartnerin erwarten wir Schneewittchen. Ich hoffe sie hören
auch dann wieder zu.
Text: Gabriele Hackländer
Foto von Drigo Diniz von Pexels
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